¿ESPAÑA REPUBLICANA?

Ausgabe 98: Espana Republicana
matices 98: Espana Republicana?

Spanien, ein Land dessen pulsierende Städte, atemberaubende Landschaften, kulturelle Vielfalt und spektakuläre Küche wahrscheinlich viele unserer Leser*innen schon einmal entdecken durften. Denn das spanische Festland und die Inselgruppen werden jährlich von mehreren Millionen Menschen besucht.

 

Dem Land der iberischen Halbinsel möchten wir jedoch mehr Aufmerksamkeit schenken als es ein Beitrag auf einem Reiseblog oder der perfekte Urlaubsschnappschuss auf Instagram könnten - folgt uns trotzdem gerne unter matices Magazin. Die junge Demokratie wurde in der nahen Vergangenheit von mehreren Krisen getroffen. Besonders tiefschürfend war die Finanzkrise, die bis heute ihre Spuren hinterlässt und der sich vertiefende Konflikt zwischen dem spanischen Staat und den verschiedenen Regionen, welcher besonders durch den Katalonien Konflikt präsent wurde. Vor allem durch die hohe mediale Aufmerksamkeit wurden die Defizite der spanischen Demokratie sichtbar. Unser Titelbild spiegelt den Wunsch wider, welcher während dieser Konflikte immer wieder auftauchte: die Sehnsucht eines republikanischen Spaniens. Eines Spaniens, dass in seiner Existenz in den 30er Jahren die Kompetenzen des madrilenischen Zentralstaates neu definieren wollte, dessen Bemühungen während des Bürgerkrieges jedoch im Keim erstickt wurden. Die neue Regierung beanspruchte das Land moderner und gerechter zu machen, die Dominanz der traditionellen Eliten zu brechen und die soziale Frage zu stellen. Doch das republikanische Spanien erstickte durch den Bürgerkrieg und den Sieg der spanischen Rechte bevor es sich überhaupt entfalten konnte.

 

Auf unserer Reise nach Spanien wollen wir euch diverse Aspekte des Landes und seiner Bevölkerung näher bringen. Die linguistische Vielfalt Spaniens und ihre Beziehung zum Castellano zeigt der Artikel zu división politica y linguística auf. Welche verheerenden Auswirkungen das spanische Justizsystem auf Musiker*innen hat, stellt der Artikel Spanien mit immer härterer Zensur dar. Einen Abstecher in die Welt des spanischen Parlamentes, welches in jüngster Zeit eine Machtverschiebung erlebte, erfahren wir durch einen analytischen Rückblick der letzten Wahlmonate. Während zahlreiche Tourist*innen das Land besuchen, reflektieren wir über Weiterbildungsmöglichkeiten in Spanien und die Migration spanischer Jugendlicher in andere europäische Länder, um fernab ihres Landes eine neue Heimat zu finden. Zum Abschluss nimmt matices euch mit auf Exkursion in die Region Andalusiens und gibt einen sehr persönlichen Eindruck in das Leben auf dem Land lebender Frauen.

Inhaltsverzeichnis

Gesellschaft

 

Qoyllur Rit‘i - das größte Andine Volksfest

Zwischen katholischem Glauben und andinen Riten

Von Christian Walenzyk

 

Destrucción de la Pachamama y la Yaku- mama en Cajamarca, Perú

Por Carlos Herrera Tejada, Nélida Ayay Chilón y Amanda Luna Tacunan

 

Wer ist eigentlich? Santiago Abascal

Von Judith De Santis

 

Das Ende eines alten Problems?

Die Anti-Korruptionspolitik unter Mexikos Präsident AMLO: eine politisch-historische Einordnung

Von Miriam Blaimer und Tim Siemer

 

Krise in Venezuela - Ursachen und Aussichten

Von Ana Soliz de Stange

 

Vozes de resistência no Rio de Janeiro

Entrevistas por Mareike Bödefeld

 

Länderberichte: Chile, Panama, Argentinien, Ecuador 

 

 

Schwerpunkt: ¿España Republicana?

 

La división territorial y lingüística de España

Von Andrea Pagani

 

Desaster für die Konservativen. Comeback der PSOE

Politik in Spanien nach den Parlaments-, Europa- und Regionalwahlen

Von Dr. Gero Maass und Ann-Kristin Wenzel

 

Wenn Fachkräfte ihrem Land den Rücken zukehren

Von Yasmin Crosio

 

Feminismo rural en Andalucía La Historia de mis Abuelas

Por Carolina Martín Martín

 

Spanien mit immer härterer Zensur

Von Ralf Streck

 

Voces directas: Ainhoa Rossi & Patricia Alcusón 

Kultur

 

„Übertrieben, um zu Erfinden“

Joana Vasconcelos trifft in Brühl auf Max Ernst

von Dirk Ufermann

 

„Es ist schwierig für Künstler in Brasilien, zu überleben und sich zu entfalten“

Interview zu „Ressaca“ von Rimbaux Vincent und Patrizia Landi

Von Verena Schmöller

 

Ästhetik des Widerstands

Das Dokumentarfilmschaffen von Marta Rodríguez und Jorge Silva

Von Ute Mader

 

Carminho

Neue Stimme des Fado

Von Frank Keil

 

Begegnung auf Augenhöhe

nexofonia bringt die Musikszenen von Havanna und Köln zusammen

Von Jana Schmelzer und Pia Wieder

 

Musik Rezensionen zu

  • Coladera
  • Alfredo Rodríguez/Pedrito Martinez
  • grUta20
  • Daniel García Trio
  • João Gilberto
  • Marilay Pacheco Trio & WDR Funkhausorchester feat. Joo Kraus

Buchrezension:

Die Entfernung, die uns trennt

Die Wunden, die niemand sah

Von Gastón del Solar Falen 



Artikel zum Lesen

Vozes de resistência no Rio de Janeiro

Mareike Bödefeld entrevistou três atores de movimentos/resistências sociais no Rio de Janeiro em um evento em memória de Marielle Franco e Anderson Gomez. O que significa resistência para eles e porque é que, sob o governo de Jair Bolsonaro, ela é ainda mais importante hoje em dia?

Teatro dos Oprimidos - Entrevista com Claudia Simone Dos Santos Oliveira

RUA: Juventude anticapitalista - Entrevista com Mariana Machado de Hollanda Gonçalves

Rede de Mães e Familiares da baixada fluminense Vítima de violência do estado - Entrevista com Nívia Raposo 

La división territorial y lingüística de España

En España se sabe que el tema de las lenguas es un tema espinoso. De las 17 Comunidades Autónomas que tiene Es- paña, 6 cuentan con una lengua cooficial. Según los datos de El País, de las 46 millones de personas que viven en España, unas 19 millones hacen uso de alguna de estas lenguas oficiales. Más de 7 millones se encuentran en Cataluña.

Igual que les ocurre a las personas, los idiomas se han visto obligados a convivir, incluso en épocas de la historia española en la que los conflictos lingüísticos se han visto agravados por la realidad político social.

Para evitar la pérdida de las lenguas cooficiales y tras la represión lingüística que tuvo lugar durante el franquismo, la Constitución del 78 recoge en el último apartado de su artí- culo 3: “La riqueza de las distintas modalidades lingüísticas de España es un patrimonio cultural que será objeto de especial respeto y protección”.

 

Carminho. Neue Stimme des Fado

Der portugiesische Fado hat die 1984 in Lissabon geborene Carminho (Maria do Carmo de Carvalho Rebe- lo de Andrade) bekannt gemacht. Nach ihrem großen Erfolg mit dem Album „Carminho Canta Tom Jobim“ (2016), eine zugleich respektvolle und leidenschaftliche Hommage an den berühmten brasilianischen Song- writer, präsentierte sie im Dezember 2018 „Maria“, ein brandneues Album mit vielen Eigenkompositionen. Fado ist ihr Leben, und kaum eine andere Sängerin verleiht dieser portugiesi- schen Form des Liedes so viel Kraft, Leidenschaft und Tiefe wie Carminho. Weltweit gilt sie als derzeit beste und innovativste Fado-Sängerin und wird seit ihrem Debüt „Fado“ (2009) als ́neue Stimme des Fado ́ weit über Portugal hinaus gefeiert. Alle drei Nachfolgealben gingen auf Anhieb auf Platz 1 in die portugiesischen Charts. Sie spielte in Carlos Sauras Film „Fados“ mit und wurde 2015 zum „Commendador“ des ́Ordens des Infanten Dom Henrique ́ ernannt. Frank Keil sprach für Matices mit Carminho über ihren Werdegang. 

Musikrezensionen

  • Coladera
  • Alfredo Rodríguez/Pedrito Martinez
  • grUta20
  • Daniel García Trio
  • João Gilberto
  • Marilay Pacheco Trio & WDR Funkhausorchester feat. Joo Kraus

Die Entfernung , die uns trennt. Von Renato Cisneros

 

Die Beziehung zwischen Vater und Sohn war schon immer besonders. Die Konflikte, die daraus entstehen, haben viel Stoff für die Literatur gegeben. Der Autor dieses Buches ist der renommierte Schriftsteller und Journalist aus Peru Renato Cisneros. Sein Vater war seinerzeit nicht minder bekannt. Er war einer der einflussreichsten Generäle der peruanischen Militärdiktatur des späten 20. Jahrhunderts. Bekannt für seine politischen Aspirationen und mit persönlichen Beziehungen zu den Hardlinern Pinochet und Videla.


Renato Cisneros wurde als fünftes Kind aus einer zweiten Ehe geboren. Sein Vater machte zahlreiche Vorschriften und wollte bestimmen, wie sein Sohn zu leben habe. Der Urgroßvater war Dichter. Der Großvater war Journalist. Beide wählten den Weg des Intellektuellen. Wie in Franz Kafkas Werk „Brief an den Vater“, fühlte sich der Autor von seinem Vater zunehmend unterdrückt. Die traditionelle und strenge Erziehung wird noch gesteigert, als der Sohn einen anderen Weg einschlägt als den des Vaters...

Matices Magazin Playlist

Zu jeder Ausgabe gibt es eine passende Playlist. Hört rein in unsere Playlist zum Thema Spanien!