Migration – Wege ins Ungewisse

Ausgabe 95: Migration - Wege ins Ungewisse
Ausgabe 95: Migration - Wege ins Ungewisse

Migration - lateinisch migratio (der Umzug) - bezeichnet die längerfristige Verlegung des Lebensmittelpunktes an einen anderen Wohnort. Seit jeher begleitet Migration die Menschheitsgeschichte und hat wesentlich zur kulturellen Entwicklung von Gesellschaften beigetragen. Dennoch wird sie meist erst bei Konflikten sichtbar. Im Zuge der Globalisierung hat Migration neue Dimensionen erreicht. So leben heute mehr als 250 Mio. Menschen mit steigender Tendenz außerhalb ihrer Herkunftsländer.

 

Für die betroffenen Länder hat die Migration nicht nur Auswirkungen auf die Gesellschaft, sondern auch auf die Wirtschaft, Politik und Kultur. Hinzu kommt, dass mit dem Thema „Migration“ oft auch andere Aspekte wie Flucht, Rassismus und soziale Konflikte in Verbindung gebracht werden. Doch welche Einflüsse hat die Migration auf die Auswanderer*innen? Welche Identitäten entwickeln sie während des Umzugs?

 

Auch wenn die Schicksale der Migration sehr individuell verlaufen, so ist vielen Migrant*innen doch eins gemein: das Verlassen der Heimat aus wirtschaftlichen und politischen Gründen. Sie suchen woanders Sicherheit, ein besseres Leben und eine vielversprechendere Zukunft. Wo aber führt sie der Weg der Migration tatsächlich hin?

 

Die Antwort auf diese Frage ist oft nicht eindeutig zu beantworten. Aus diesem Grund lautet der Titel der 95. Ausgabe von matices „Migration. Wege ins Ungewisse“. Im Rahmen dieses Themenschwerpunktes werden Probleme und Perspektiven, die mit der Auswanderung verbunden sind, veranschaulicht. Ein Interview mit zwei Auswanderer*innen aus Nicaragua thematisiert die Massenmigration, die durch die aktuelle politische Krise in dem mittelamerikanischen Staat hervorgerufen wird. Dass Migration auch innerhalb des eigenen Herkunftslandes stattfinden kann, verdeutlicht ein Beitrag zur Situation der Binnenmigration in Mexiko und Kolumbien. Welche Strategien Migrant*innen während ihrer Flucht und Migration zum Erreichen ihres Ziellandes entwickeln, behandelt unter anderem der Artikel “Wollen sie eine Mauer ins Meer bauen?”.

 

Heutzutage beschränkt sich Migration längst nicht nur auf die Verlagerung des Wohnortes, sondern beinhaltet einen Komplex an Identitäten, Motiven und Barrieren, der Migrant*innen auf ihren Weg in eine ungewisse Zukunft begleitet. Eine der größten Barrieren, mit der Migrant*innen weltweit konfrontiert sind, ist dabei wohl die Schwierigkeit, akzeptiert zu werden und nicht mehr als Fremde wahrgenommen zu werden.

Diese Ausgabe von matices versucht verschiedene Lebenswirklichkeiten von Migrant*innen zu beleuchten, kritisch zu hinterfragen und nicht zuletzt Migrant*innen selbst zu Wort kommen zu lassen.


Inhaltsverzeichnis

Gesellschaft

  • Nadando contra una corriente fuerteMujeres luchando para mujeres: las activistas de la organización Visitación Padilla | por Nora Schramm y Sonja Hofmann

  • Un „mendigo sentado en un banco de oro“? Risiken und Nebenwirkungen des Goldabbaus in Lateinamerika | von Dorothea Hamilton 

  • Ein bedrohtes Stück Himmel. Zwischen Profit und Umweltschutz: die Lagune der Sieben Farben | von Nicole Solís Oberg in Zusammenarbeit mit Shanty Acosta Sinencio
  • El ejercicio de asesinar. Una reflexión sobre las ejecuciones de líderes sociales en Colombia | por Cristian Rivera Machado

  • Wer ist eigentlich? Manuela d’Ávila | von Johannes Miksch

  • Länderberichte: Kolumbien, Mexiko, Dominikanische Republik, Brasilien

 

 

Schwerpunkt: Migration

  • “Nosotros acá asesinamos a quien nos da la gana, ¿me entendió?” El desplazamiento interno en Colombia y México es aún una película de terror para miles de latinoamericanos | por Luis Yonathan Tocancipa Leaño 

  • #SOS-Nicaragua. Como la crisis en Nicaragua causa una nueva ola de migración. Entrevista con dos personas afectadas por la crisis en Nicaragua | por Melanie Zapf y Jasmin Rohmann

  •  „Wollen sie eine Mauer ins Meer bauen?“ Mobilität, Repression und Widerstand im spanisch-marokkanischen Grenzraum | von Marian Henn

  • La diáspora venezolana en Colombia. Recuento de la mayor crisis migratoria de la historia reciente en Latinoamérica | por Felipe Espinosa Wang

  • Apatridia en el Caribe. Como el estado dominicano quita la nacionalidad e identidad a sus inmigrantes haitianos | por Robin Guittard

Kultur

  • Ein Anarchist des Flamenco Galván mit FLA.CO.MEN an der Oper Köln | von Dirk Ufermann

  • El teatro como sinónimo de crisis. El teatro en Chile no se hace solamente en la capital | por Pedro Fuentes

  • Contar de la vida misma. Entrevista con Jhonny Hendrix Hinestroza sobre Candelaria | por Verena Schmöller

  • Zeugin der Tragödie des Postkolonialismus. Louise Botkay bei den 64. Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen 2018 | von Ute Mader

  • “Algo folclórico, pero algo entendible y digerible” La transformación de la Cumbia en un lenguaje universal  por Mareike Bödefeld y Julia Brekl

  •  Afro-Brazilian Beats & Electronic-Funk-Fusion. Interview mit Napalma | von Frank Keil

 

 

Rezensionen

  • Musik Rezensionen zu Barrio Opa, Reyna und Canta
  • Kulturerbe Tango. Tanz, Politik und Kulturindustrie | Vicky Kämpfe

  • Sie repräsentieren uns nicht. Soziale Bewegungen und Krisen der Demokratie in Spanien | Nikolai Huke

  • El clásico: Die Lehren des Don Juan von Carlos Castaneda



Artikel zum Lesen

Nadando contra una corriente fuerte

Gesellschaft

Una reflexión sobre las ejecuciones de líderes sociales en Colombia

por Cristian Rivera Machado

Honduras vive una crisis grave de derechos humanos, resultando en tasas de homicidios entre las más altas del mundo. La violencia extrema afecta a las mujeres de manera preocupante: Son víctimas de diversos tipos de violencia, de cuales destaca el femicidio. Según cifras de la Universidad Nacional Autónoma de Honduras, cada 15 horas una mujer es asesinada. La impunidad en estos casos se estima de 95%. Es el entorno laboral de Merly Eguigure Borjas, Cristina del Carmen Alvarado y sus compañeras del Movimiento de Mujeres por la Visitación Padilla. La organización recibió el premio de derechos humanos Georg-Fritze-Gedächtnisgabe en Colonia por su trabajo promoviendo la paz. Matices habló con las activistas. 

Apatridia en el Caribe

Schwerpunkt

Como el estado dominicano quita la nacionalidad e identidad a sus inmigrantes haitianos

por Robin Guittard 

 

Kilómetros de playas paradisíacas en el corazón del Caribe. Hermosos paisajes y arquitectura colonial. Ritmos de merengue y de bachata, con un traguito de ron. Esas son las imágenes que muchos tienen en la mente cuando escuchan hablar de la República Dominicana, una nación que comparte con Haití la isla de Hispaniola, entre Cuba, Jamaica y Puerto Rico. 

"Algo folclórico, pero algo entendible y digerible"

Kultur

La transformación de la Cumbia en un lenguaje universal

 

por Mareike Bödefeld y Julia Brekl 

 

Desde ya más que una década la banda colombiana lleva la Cumbia Digital a los escenarios internacionales y hace del folclore colombiano un lenguaje universal y bailable. Los conciertos de la banda suelen ser un espectáculo de colores y energía caribeña aunque algunas canciones también hablan de temas serios. Antes de su concierto en Colonia en el marco de la Jungla Tour 2018 matices habló con la cantante Li Saumet sobre el pasado de la banda y el significado político en la música de Bomba Estéreo. 


Institutionalisierter Tango: Ernüchterung oder Bereicherung?

Rezension

Rezension zu "Kulturerbe Tango" von Vicky Kämpfe

von Fiona Leitold

Der Mensch selbst ist Träger von imma- teriellem Kulturerbe und sorgt durch sein Handeln für die Überlieferung dieses Erbes, für die Weitergabe dieses Wissens von Gene- ration zu Generation. [...] Der Bezug zu den Menschen [...] muss sichtbar bleiben. Sie sind Teil des kulturellen Gedächtnisses und erneu- ern es immer wieder durch ihr Tun.“

Man könnte meinen, diese Worte wären eine direkte Reaktion auf das 2018 von Vicky Kämpfe geschriebene Forschungsbuch Kul- turerbe Tango. Stattdessen stammen sie von Christoph Wulf, Professor für Anthropologie und Erziehung, gesprochen auf dem Fach- symposium „Immaterielles Kulturerbe“. Was genau ist aber immaterielles Kulturerbe (IKE)?