Kolumbien, Krieg und Frieden. Drei Worte auf weißem Hintergrund. Wer Matices kennt, weiß, dass die Cover meist bunt und farbenfroh ist - als Zeichen für Vielfalt. Was bedeutet nun dieser ungewohnte weiße Hintergrund? Mit der Farbe Weiß verbinden wir Idealvorstellungen: Die Friedenstaube ist weiß, genauso wie die Flagge, die gehisst wird, um zu signalisieren, dass ein Krieg beendet ist. Weiß als Gegensatz zu schwarz. Schwarz: Angst, Bedrohung, Asche, Härte und Hass. Helligkeit wirkt besonders dort, wo es früher dunkel war. Frieden wird dort gebraucht, wo zuvor Krieg herrschte oder Konflikte vorherrschend waren. Weiß ist die hellste aller Farben und in der Farbmischung des Lichts ist Weiß zugleich die Summe aller Farben. Die erste Matices-Ausgabe des Jahres 2017 vereint diese Aspekte im Hinblick auf Kolumbien: Die vielen Facetten, die Krieg und Frieden bedeuten und die unterschiedlichen Entwicklungen, die sie mit sich bringen.
Diese Ausgabe beleuchtet die vielfältigen Aspekten des kolumbianischen Bürgerkrieges und der Friedensvereinbarungen. Wir berichten vom soziokulturellen Konflikt der
Genderfrage, von gewaltsamen Vertreibungen der Zivilbevölkerung, von den Gewaltdynamiken paramilitärischer Gruppierungen und von einem der grausamsten Verbrechen seit Anfang der kriegerischen
Auseinandersetzungen, dem Massaker von Bojayá. Dabei kommen viele wichtige Fragen auf: wie lässt sich erklären, dass nach Jahrzehnten von Gewalt und Terror die kolumbianische Bevölkerung den in
Havanna ausgehandelten Friedensvertrag dennoch abgelehnt hat? Inwiefern wird nach dem überarbeiteten Abkommen tatsächlich Frieden in Kolumbien einkehren und wie lang wird das dauern? Oder werden
Diskriminierung, Ungerechtigkeit und Gewalt weiterhin im südamerikanischen Land vorherrschen?
Gesellschaft - sociedad (e)
¿Qué bola, Trump?
Kuba nach Fidel und Obama
von Sarah Ganter
Ein tödliches Unternehmen
Massaker an Studenten in Mexiko: Eine Spur führt nach Deutschland
Interview von Hester Samoray
Ein Pilotprojekt in Kolumbien soll den Drogenhandel unterbinden und setzt die Bauern unter Druck
von Julia Gurol
Wer ist eigentlich Milagro Sala?
von Charlotte Koch
Länderberichte
Venezuela, Chile, Uruguay, España
Schwerpunktthema - Krieg, Frieden, Kolumbien.
Vom Frieden in Kolumbien...
dem Land des magischen Realismus
von Saruy Tolosa
El debate sobre el enfoque y la "ideología de género" en los acuerdos de paz
por Felipe Espinosa Wang
Vientos de cambio
Colombia en transición al posconflicto
Fotos por Mario Laborde
Unter dem Deckmantel der Legalität
Die neue Systematik der Vertreibungen in Kolumbien
von Leonard Maue
El Clan del Golfo
Die nächste Bedrohung für den Frieden in Kolumbien
von Georg Holfelder
Voces directas
Das Leben in Kolumbien
Kultur - cultura
Pia Elizondo: El ojo interior
von Dirk Ufermann
Zwei Fotoserien in der Brüsseler box Galerie
Politische Statements aus Brasilien bei der Berlinale 2017
Von Sonja Hofmann
Subte
Un relato de Guillermo Cimadevilla
40 Jahre Öffentlichkeit
Nachlese zur Frankfurter Buchmesse
von Jan Göthlich
León de Greiff
La tediosa modernidad del trópico
por Juan Gabriel Cortés
¡Qué mejor taller que la realidad colombiana!
Entrevista con el autor joven colombiano John Agudelo García
entrevista por Mareike Bödefeld
Hip Hop in Kuba
Postrevolution und afroamerikanische Identität
von Joe Wentrup
Rezensionen - reseñas resenhas
Musik Rezensionen zu Flavia Coelho, Misia, Renato Borghetti und Agustin Lira
Neun Nächte mit Violeta
von Leonardo Padura
Ich verkaufe dir einen Hund
von Juan Pablo Villalobos
El Clásico: Y tu mamá también
Post aus... La Paz, Bolivien
von Julia Gurol
Nach mehr als 50 Jahren gewaltsamen Konflikts steht Kolumbien an einem Wendepunkt. Doch eine der größten Herausforderungen ist weiterhin der Kampf gegen den Drogenhandel. Über 90.000 Hektar illegale Koka-Plantagen sollen daher durch Kaffee oder Kakao ersetzt werden. Was für die Regierung ein wirtschaftliches Vorzeigeprojekt werden soll, bedeutet für viele Bauern ein Dilemma: finanzielle Sicherheit oder Legalität?
por Felipe Espinosa Wang
El 2 de octubre de 2016, Colombia se la jugó el todo por el todo con el plebiscito sobre los acuerdos de paz entre el Gobierno de Colombia y la guerrilla de las Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia (FARC). En el referendo no solo se debatía sobre el fin del conflicto armado, sino que el plebiscito se convirtió en la arena perfecta para librar diferentes disputas internas que se extendían –así como con las FARC– desde hacía décadas en Colombia: la disputa política, económica, social, filosófica y hasta la religiosa-moral.
von Sonja Hofmann
Vielseitig waren die Botschaften der lateinamerikanischen Filme in diesem Berlinale-Jahr. Der chilenische Wettbewerbsfilm Una mujer fantástica von Sebastián Lelio über eine Transgender-Frau, die von der Familie ihres Mannes angefeindet wird, wurde mit dem Silbernen Bären für das beste Drehbuch sowie dem Teddy Award ausgezeichnet. In der Reihe Berlinale Special lief der neue Film von Fernando
Pérez Últimos días en La Habana über den HIV-Infizierten Diego, seinen ausreisewilligen Freund und ein Kuba im Umbruch. Neben sexueller Selbstbestimmung wurden vor allem in zahlreichen Filmen aus Brasilien verschiedenste Formen von Herrschaft, Unterdrückung und Revolte thematisiert.