Die sprachliche Nachahmung von Lauten oder Geräuschen wird in der Sprachwissenschaft als Onomatopoesie bezeichnet. Besser bekannt dürfte das Phänomen jedoch als Comic-Sprache sein. Ausdrücke wie seufz, knarz, boing und wumms haben die Sprechweise von Generationen geprägt. Gerade die Verwendung von Lautmalerei und Umgangssprache verschafften dem gesamten Genre jedoch ein Image des unschicklich Ordinären. Derartiges als Kultur, Kunst oder gar Literatur zu bezeichnen war lange Zeit schlicht unmöglich. Doch histórias em quadrinhos, historietas, gibis, tebeos oder einfach cómics zeugen nicht nur zeichnerisch, sondern auch inhaltlich von einer enormen Vielfalt. Schrille Mangas finden sich neben düsteren schwarz-weiss Schraffuren. Comics sind mittlerweile fester Bestandteil der literarisch-künstlerischen Welt und als solcher immer auch Spiegel von Zeit, Kultur und Gesellschaft. In unserem Themenschwerpunkt widmen wir uns aktuellen und historischen Entwicklungen in der Comic-Szene Lateinamerikas und der Iberischen Halbinsel. Die Autoren dieser Ausgabe beleuchten regionale Besonderheiten, konkrete gesellschaftspolitische Inhalte und theoretische Grundlagen. Bei der Illustration konnten wir auf die Unterstützung von namhaften Künstlern und Magazinen zurückgreifen.
Viel Freude beim Lesen wünscht
Die Redaktion
Gesellschaft
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Comics - Spiegel von Kultur und Gesellschaft
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