Mojitos, Daiquiris, Caipirinhas und Margaritas zählen seit langem zu den beliebtesten Drinks der Welt und gehören heute zum Standardrepertoire jeder Cocktailkarte. Die Grundspirituosen Rum, Cachaça und Tequila, allesamt edle Brände aus Lateinamerika, schauen auf eine ereignisreiche und erzählenswerte Geschichte zurück. Die traditionsreichste davon hat vermutlich der Tequila: Dieses hochprozentige Destillat soll bereits von den Azteken getrunken worden sein. Allerdings gibt es keinen Beweis dafür, dass die Azteken die Brennkunst bereits beherrschten. Daher erscheint es wahrscheinlich, dass der Herrscher Moctezuma nicht Tequila sondern den puren Agaventrunk Pulque zu trinken pflegte. Rum, der die wunderbare Eigenschaft besitzt, je nach Temperaturlage zu kühlen oder zu wärmen, hat sicherlich die schillerndste Geschichte dieses Trios; nicht zuletzt aufgrund seiner Bedeutung als Proviant, sowie Zahlungs- und Genussmittel. Die erste urkundliche Erwähnung des Zuckerrohrbrandes stammt aus dem Jahr 1654: Der Oberste Gerichtshof in Connecticut beschloss die Konfiszierung von „jedwedem hochprozentigen Getränk aus Barbados, gemeinhin Rum, kill devil oder so ähnlich genannt“. Cachaça, ebenfalls ein Zuckerrohrschnaps, ist unangefochten das Nationalgetränk Brasiliens. Es dauerte allerdings bis in die 90er Jahre des 20. Jahrhunderts, bis Cachaça salonfähig wurde. In unserem Themenschwerpunkt nippen wir ein wenig an der Geschichte dieser lateinamerikanischen Spirituosen und hoffen, dass es unseren Lesern Durst auf mehr macht.
Prost! Salud! Saúde!
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