Seit dem Ende des Ost-West-Konflikts spielen die Menschenrechte im internationalen Diskurs eine immer wichtigere Rolle. Dennoch sind die Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die in Lateinamerika unter den totalitären Systemen der 1970er und 1980er Jahre geschehen sind, bis heute meist ungesühnt.
Die ehemaligen Machthaber genießen häufig Amnestie und Straflosigkeit. Sie sitzen noch heute in bedeutenden Positionen und haben weiterhin einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf das politische Geschehen in den jungen Demokratien. Trotzdem ist das Thema der Menschenrechte mittlerweile - besonders durch zivilgesellschaftliche Bewegungen - wieder ins Zentrum der politischen Agenden vieler lateinamerikanischer Länder gerückt. Gerade die fehlende Aufarbeitung und Sühnung der Verbrechen führen zu einem Aufschrei nach Gerechtigkeit.
Allerdings sind Menschenrechtsverletzungen nicht nur ein Teil der Vergangenheit Lateinamerikas: Auch heute noch herrschen in vielen Regionen menschenunwürdige Zustände und auch die nun demokratischen Staatsapparate handeln nicht unbedingt gemäß den geltenden internationalen Menschenrechtsstandards.
In dieser Ausgabe von matices war es uns wichtig, die aktuelle Situation der Menschenrechte sowohl im Hinblick darauf zu beleuchten, wie die Staaten heutzutage mit dem Thema umgehen, als auch zu zeigen, wie zivilgesellschaftliche Organisationen ,von unten für Aufklärung sorgen und gegen vorherrschende Missstände vorgehen.
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