Wessen Stimme zählt? – Medien, Staat und Gesellschaft in Lateinamerika Venezuelas Präsident Hugo Chávez flimmert wöchentlich für mindestens vier Stunden über alle Staatskanäle, in Argentinien liefern sich der gigantische Medienkonzern Clarín und die Regierung unter Präsidentin Kirchner einen erbitterten Kampf um das Meinungsmonopol und in Mexiko und Kolumbien müssen kritische Journalisten um ihr Leben fürchten. Das jüngste Ranking zur Pressefreiheit der internationalen Organisation Reporter ohne Grenzen zeigt: Mit Costa Rica, Chile und Uruguay befinden sich nur drei lateinamerikanische Staaten im Obersten Viertel der 178 auf Presse- und Meinungsfreiheit untersuchten Länder. Staaten wie Venezuela, Mexiko, Kolumbien und Kuba rangieren dagegen – u.a. aufgrund einer erhöhten Mordrate an Journalisten – auf den unteren Plätzen. Wie überall auf der Welt haben die Medien auch in Lateinamerika eine wichtige gesellschaftspolitische Funktion: Sie versorgen die Bevölkerung mit Informationen und tragen einen wesentlichen Teil zur Meinungs- und Willensbildung der Menschen bei. Wenn sich Massenmedien staatlicher Instrumentalisierung und der Kontrolle mächtiger Wirtschaftskonzerne nicht mehr entziehen können und Journalisten sich zur Selbstzensur gezwungen sehen, ist auch die Demokratie gefährdet. Denn für ihre Funktionsfähigkeit sind freie und unabhängige Medien unerlässlich. Wer hat in Lateinamerika die Kontrolle über die Meinungsmacht? Über das Verhältnis von Staat und Medien, die Einflussnahme und Kontrolle der Regierungen, mächtige Medienkonzerne und von der Bevölkerung betriebene community radios.
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Schwerpunktthema: Medien, Staat und Gesellschaft in Lateinamerika
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