Spanien und die Araber - lautet der Titel der Herbst-Ausgabe und dies ist auch die Übersetzung des arabischen Schriftzuges, der die Seitenränder des Specials ziert. Mit den 'Arabern', die nie eine ethnisch homogene Gruppe darstellen, sind im etymologischen Sinne Menschen gemeint, die 'klar' sprechen.
In Verbindung mit der iberischen Halbinsel jedoch, sind es vor allem die spanischen Araber, die vom frühen Mittelalter bis zum Beginn der Neuzeit in den islamisch beherrschten Gebieten einen Bestandteil der europäischen Kulturlandschaft bildeten und durch unzählige Einflüsse ein reichhaltiges Erbe hinterließen. Diese Erbschaft bereichert uns heute vor allem in Form der prächtigen und monumentalen Gebäude, unter denen die Alhambra im südspanischen Granada als besonderes Musterbeispiel arabischer Baukunst rangiert. Doch zahlreiche Fachausdrücke aus Medizin (z.B. al-kohl - Alkohol, al-Aksir Elixir), Mathematik (z. B. sifr - Ziffer, al-Jabr - Algebra) und Astrologie zeugen ebenfalls von der jahrhundertelangen Vormachtstellung der arabischen Wissenschaftler und ihren Entdeckungen, die vor allem im Zuge der Eroberung weiter Teile des heutigen Spanien ihren Eingang in die Welt des Okzidents fanden. So wurden in Spanien unter arabischer Herrschaft die ersten Universitäten gegründet, die Verwendung des in China erfundenen Papiers wurde eingeführt und eine Vielzahl medizinischer Erkenntnisse ist auf die Forschungsergebnisse der spanischen Araber zurückzuführen. Besonders bemerkenswert scheint jedoch das lange Zeit weitgehend friedliche und harmonische Nebeneinander verschiedener Religionen, auf das wir heute fast schon neidvoll blicken können.
Unser Special versucht - ausgehend von den historischen Ereignissen - die Auswirkungen der islamischen Herrschaft auf die Iberische Halbinsel und die Gründe ihres Niedergangs im Zuge der Reconquista zu beschreiben, fokussiert dabei auf einen der bedeutendsten arabischen Wissenschaftler der damaligen Zeit, um dann noch einen Blick auf die andere Seite des Mittelmeers zu werfen und die aktuelle Problematik der letzten spanischen Enklaven auf afrikanischem Boden aufzuzeigen. Zum guten Schluss gibt es einige Anregungen, um sich in die Thematik weiter zu vertiefen.
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Schwerpunkt: Spanien und die Araber
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