Weltmeisterschaft, Proteste, Olympia – Berichte über Brasilien sind seit einiger Zeit kaum noch aus den Medien weg zu denken. Doch was macht den medialen Hype eigentlich aus? Und warum ist das Land auch außerhalb des lateinamerikanischen Kontinents auf einmal derart in Mode? Fakt ist, dass Brasilien eine immer wichtigere Rolle auf internationaler Bühne spielt: wirtschaftlich, politisch und kulturell. Auch in Deutschland konnte sich Brasilien in letzter Zeit häufiger präsentieren, zum Beispiel im vergangenen Jahr als Gastland auf der Frankfurter Buchmesse sowie als Partner der Ernährungsmesse Anuga in Köln. Riesig war der Jubel, als Brasilien nicht nur zum Austragungsort der WM 2014 gekürt wurde, sondern auch der Olympischen Sommerspiele 2016. Doch mit Beginn der Vorbereitungen auf die Großereignisse kam bereits die Ernüchterung: der Bau der Stadien verschlingt Unsummen, Favelas wurden zwangsgeräumt, um Platz für die WM-Bauten zu schaffen. Als dann auch noch die Busfahrpreise in São Paulo erhöht werden sollten, kam es zu den ersten Massendemonstrationen seit 20 Jahren. Der Protest richtete sich nicht nur gegen die Fahrpreiserhöhungen, sondern gegen die Milliardenausgaben für die anstehenden Großereignisse, die an anderen, wichtigen Stellen fehlten, etwa im Bildungs- und Gesundheitssystem. Zudem ist nach Jahren des Booms die brasilianische Wirtschaft ins Stocken geraten: Inflation, dürftiges Wirtschaftswachstum, hohe Staatsausgaben. Brasilien ist ein Land der Superlative und der Kontraste. Vor allem aber gilt es weiterhin als ein Land mit enormem Entwicklungspotenzial. In der aktuellen Ausgabe von Matices zeigen wir, was das Land und seine Bevölkerung kurz vor der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 bewegt.
Gesellschaft:
Schwerpunkt: Força Brasil! Zeit, dass sich was dreht
Kultur:
Bücher:
Reise: