Der Hurrikan Mitch

Ursachen und Folgen einer Katastrophe

von Bernd Bornhorst

Lawinenunglücke und drohendes Hochwasser, eingeschneite Urlauber und der Krieg auf dem Balkan, längst haben neue Katastrophenmeldungen unsere Medien erobert. Kaum jemand erinnert sich dabei noch an den Hurrikan Mitch und das Leid, das er in Mittelamerika - insbesondere in Honduras und Nicaragua - hinterlassen hat.

 

Ca. 10.000 Tote und 8.000 Vermißte wurden aus Honduras gemeldet. 2 Millionen Menschen wurden obdachlos, von denen nur ein kleiner Teil in staatlich oder privat versorgten Notunterkünften unterkommen konnte. Alleine in der Hauptstadt Tegucigalpa wurden 78 Prozent der Trinkwasserleitungen zerstört. Die Ernte wurde nahezu vollständig vernichtet. Im Nachbarland Nicaragua waren etwa 4.000 Tote, 7.000 Vermißte und 800.000 Obdachlose zu beklagen. Für beide Länder gilt, daß die Mehrheit der als vermißt gemeldeten Personen vermutlich tot ist.

 

Diese Zahlen können jedoch nur ansatzweise das Leid der direkt betroffenen Menschen ausdrücken und die Tatsache, daß Mitch aus unseren Medien verschwunden ist, heißt nicht, daß sich die Situation in den schwer verwüsteten Ländern bereits wieder normalisiert hätte.

 

Nicht nur in Honduras und Nicaragua, auch in den anderen betroffenen Ländern sprach und spricht man noch heute von nationalen Katastrophen. Bereits in der Woche vom 26. bis 30.11.98, in der 'Mitch' Honduras verwüstete, konnte man in verschiedenen privaten Fernsehsendern immer wieder zu den Katastrophenbildern eine - nach dem Vorbild "We are the world, we are the children" - schnell verfaßte Hymne hören, die alle Honduraner als von einem Schicksalsschlag getroffen darstellte und für die es nun gelte, zusammenzuhalten. Aber sind wirklich alle betroffen?

 

Entwicklungshilfeorganisationen wie Misereor haben darauf hingewiesen, daß es wie bei allen (Natur-)Katastrophen, insbesondere in der sogenannten Dritten Welt, auch im Falle des Hurrikans Mitch vor allem die Ärmsten der Armen waren, die am stärksten zu leiden hatten.

 

Diese Menschen sind betroffen, weil sie in ihren Hütten und Häusern in gefährdeten und ökologisch äußerst labilen Zonen leben, die als erste von den steigenden Wassermassen der Flüsse oder den Bergrutschen betroffen waren. Dies gilt zum einen für die ländlichen Zonen. Ein besonders eklatantes Beispiel ist hier der Vulkan Casita in Nicaragua, in dessen fruchtbarer Ebene Baumwolle angebaut wird und an dessen Hängen die vom Erdrutsch verschütteten Plantagenarbeiter lebten. Ebenso gilt dies auch für die Städte, wie z.B. Tegucigalpa oder San Pedro Sula, wo die vom Lande Verdrängten ihre Häuser aus Holz, Blech und Karton an den Berghängen und den Flußufern errichten. Staatliche Ansiedlungsverbote nützen hier mangels Alternativen wenig, denn die Menschen sind auf Wohnungen in Zentrumsnähe angewiesen, um als Tagelöhner oder Händler überleben zu können. Daß diese Menschen in Regionen leben, die sie noch vor Jahrzehnten, durchaus im Bewußtsein der möglichen Gefahren, nicht bewohnt haben, liegt auch an den ökonomischen Modellen, die in diesen Ländern implementiert wurden.

 

Gleichzeitig tragen diese "Entwicklungs"modelle mit dazu bei, daß die Auswirkungen eines Hurrikans wie Mitch erheblich potenziert wurden:

 

Die Wassermassen, die die Flußläufe zu reißenden Strömen anschwellen ließen, waren braungefärbt von der Erde, die sie mitführten. Die Böden in der gesamten Region sind ausgewaschen und durch Erosion geschädigt. Ohne den Schutz einer intakten Vegetation war die Wasseraufnahmekapazität der Böden erheblich vermindert und konnten Berghänge und Hügel rasch aufgeweicht und unterspült werden. U.a. auch durch den jahrelangen Raubbau an der Natur kann das rasend schnelle Anschwellen der Flüsse, die dann mit ihren Fluten viele innerhalb von Stunden überraschten, erklärt werden.

 

'Mitch' traf vor allem die Armen

 

In ganz Zentralamerika sind in den letzten 20 Jahren 50 Prozent der Wälder abgeholzt worden, um für Plantagenwirtschaft, Rinderzucht und "moderne" Agrarexportprodukte Platz zu schaffen. Die Kleinbauern wurden und werden immer weiter abgedrängt auf karge Böden in ökologisch bedrohten Zonen, wo sie mit unangepaßten Techniken die Degradierung und den Verlust der natürlichen Ressourcen Wasser, Boden und Vegetation weiter fördern, während die fruchtbaren Flächen vornehmlich für Agrarexporte von Latifundien und einigen Kooperativen genutzt werden.

 

Die genannten ökonomischen Modelle sind auch in Zentralamerika durch die Auflagen internationaler Geldgeber gefördert worden. Honduras, so ein Gesprächspartner vor Ort, soll seinen Platz im Weltmarkt suchen. Doch braucht der Weltmarkt Honduras? Was hilft die Produktion von Brokkoli oder die Veredelungsindustrie in den sogenannten 'maquiladoras' der Masse der Armen? Längst können diese Länder ihre Nahrungsmittelversorgung nicht mehr selbständig sicherstellen und die wenigen Arbeitsplätze, die in den neuen Industriezweigen geschaffen wurden, reichen bei weitem nicht aus. Von den Arbeitsbedingungen und Löhnen in diesen Industriezweigen soll hier gar nicht erst die Rede sein.

 

Die Masse der Armen lebt auf dem Land und muß und will vom Land überleben. Ernährungssicherung muß daher ein prioritäres Anliegen einer armutsorientierten Entwicklungspolitik sein, wie sie von Misereor durchgeführt und eingeklagt wird. Dazu gehört fundamental auch die Sicherstellung ausreichenden Landbesitzes. Diesbezügliche positive Agrarreformansätze in Honduras oder Nicaragua sind in den letzten Jahren deutlich zurückgeschraubt worden. Der Konzentrationsprozeß von Land und Reichtum geht weiter. 'Mitch' war eine Katastrophe. Aber bereits vor 'Mitch', und leider vermutlich auch nach ihm, gab und gibt es die alltäglichen Katastrophen, die regelmäßig ihre Opfer fordern.

 

Honduras, Nicaragua, Guatemala und El Salvador gehören mit Human Development Indices zwischen 109 und 116 zu den ärmsten des Kontinents (zum Vergleich: Haiti als ärmstes Land Lateinamerikas liegt bei 148). Die Länder sind geprägt von einer noch weitgehend ruralen Bevölkerungsstruktur und damit auch von ländlicher Armut. Mehr als 50 Prozent der Menschen leben unter der Armutsgrenze. Deutlich sind die Verarmungsprozesse in allen Ländern Zentralamerikas in den letzten Jahren sichtbar geworden.

 

Was bedeutet vor diesem Hintergrund die Aussage, 'Mitch' habe die Region um 20 Jahre zurückgeworfen? Ein Gesprächspartner in Honduras, Mitarbeiter einer nichtstaatlichen Entwicklungsorganisation, wertete dies zynisch mit dem Kommentar: "Dann geht es uns jetzt ja wieder etwas besser, denn in den letzten Jahren ist es nur schlimmer geworden."

 

Vor diesem Hintergrund stellt sich, wenn man von Wiederaufbau spricht, die Frage, was man denn nun eigentlich wiederaufbauen will. Welches Modell hat man vor Augen? Welchen Sinn macht es, an ein Modell anzuknüpfen, das diese und die vielen alltäglichen Katastrophen in ihren dramatischen Auswirkungen mit verschuldet hat? Ist nicht gerade jetzt z.B. die Frage nach Landreform oder internationalen Entwicklungsstrategien höchst aktuell?

 

Es soll nicht geleugnet werden, daß es in vielen Ländern mehr oder weniger deutliche formale Demokratisierungsprozesse gegeben hat. Die Friedensabschlüsse in El Salvador und Guatemala und das Zurückdrängen der Militärs, insbesondere in Honduras, sind zu begrüßen. Doch dies sind bisher vor allem formale Aspekte, die noch mit tatsächlicher Partizipation ausgefüllt werden müssen. Zur realen Demokratisierung der Gesellschaften gehört unverzichtbar auch eine Teilhabe im ökonomischen Bereich. Wenn dies nicht der Fall ist, wird das dünne Eis, auf dem diese Formaldemokratien stehen, sehr schnell einbrechen.

 

Entschuldung, aber wie?

 

Von zentraler Bedeutung für die weitere Entwicklung ist die Verschuldungsfrage und die damit verbundenen Auflagen der internationalen Geldgeber. Von den ca. 4,1 Mrd US-$ Auslandsschulden Honduras entfallen 175 Mio DM aus der Entwicklungszusammenarbeit und 28,5 Mio DM aus Handelsforderungen (Hermesbürgschaften) auf die Bundesrepublik Deutschland. Bis zum Jahr 2000 beläuft sich der bilaterale Schuldendienst Honduras auf ca. 22 Mio DM.

 

Die Gesamtauslandsverschuldung Nicaraguas beläuft sich auf 6,1 Mrd US-$. Davon entfallen auf die Bundesregierung 322 Mio DM aus Altschulden, die von der DDR übernommen wurden. Von diesen wurden 313 Mio DM langfristig umgeschuldet, 19 Mio DM sind noch kurzfristig zu bedienen. Hinzu kommen aus der Entwicklungszusammenarbeit nochmals 325, 8 Mio DM und 468 Mio DM aus Handelsforderungen.

 

Insgesamt ergibt dies eine Schuldenlast von ca. 1,2 Mrd DM. Bis zum Jahre 2000 beträgt der sich daraus ergebende Schuldendienst ca. 38,1 Mio DM. Solange Devisen für Schuldenlasten statt für den Aufbau der Länder gebraucht werden, läßt sich auch vortrefflich das Desinteresse der nationalen Oligarchien an dem Schicksal der Bevölkerungsmehrheiten verknüpfen mit dem Aufbau devisenbringender Exportenklaven. Nicht von ungefähr reden alle von den zerstörten Bananenplantagen....

 

Natürlich war es auch eine der ersten Forderungen der zentralamerikanischen Regierungspräsidenten, nun die Schulden zu erlassen. Sicher wäre es ein Widerspruch, Not- und Aufbauhilfe zu leisten und gleichzeitig an der Schuldentilgung festzuhalten. Diese hat seit langem schon nur noch Bedeutung als politisches Druckmittel und haushaltstechnische Größe im Etat der Bundesregierung. Dennoch sollte man nicht dem Wunsch der Präsidenten nach einer schnellen Sanierung ihrer Haushalte nachkommen, ohne zu fragen, welche Vorteile die geschundene Mehrheit der Bevölkerung von einem Schuldenerlaß hätte. Diesbezüglich gibt es bereits detaillierte Vorschläge, die unter dem Stichwort "Erlaßjahr 2000" von kirchlichen und nichtstaatlichen Organisation diskutiert werden und darlegen, wie die Schulden sinnvollerweise nicht einfach gestrichen, sondern in Hilfsfonds zur Armutsbekämpfung und für Sozialprogramme umgewidmet werden könnten.

 

Die neue Bundesregierung hat sich, insbesondere in der Person der Bundesminsterin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Heidemarie Wieczorek-Zeul dieser Forderungen angenommen. Bei ihrem Besuch vor Ort, wenige Tage nach der Katastrophe, versprach sie nicht nur, sich für einen bilateralen Schuldenerlaß einzusetzen, sondern forderte auch eine internationale Lösung dieser drängenden Frage.

 

Gleichzeitig unterstützte sie die Forderung vieler nichtstaatlicher und kirchlicher Gruppen, wenigstens einen Teil der Schulden nicht lediglich zu streichen, sondern umzuwidmen. Inzwischen wurde ein umfassendes sieben Punkte Entschuldungsprogramm erarbeitet, welches die Bundesregierung auf dem Kölner G-7-Wirtschaftsgipfel im Juni 1999 vorstellen und beschließen lassen will. Wenngleich die Richtung dieses Programmes (welches sich nicht nur auf die Länder Mittelamerikas beschränkt) grundsätzlich stimmt, wird dennoch von den Vertretern der Kampagne "Erlaßjahr 2000" kritisiert, daß die vorgesehenen Entschuldungsschritte noch nicht deutlich genug ausfallen.

 

Mitch hat die Herzen der Menschen bewegt. In den Tagen nach der Katastrophe hat sich wieder einmal die große Bereitschaft zur praktischen Solidarität gezeigt. Die Spendeneingänge bei Misereor und vielen anderen Hilfsorganisationen, Angebote direkt vor Ort helfen zu wollen oder einfach nur besorgte Anrufe, was man denn nun tun könne, zeigen, daß das Elend in anderen Teilen der Welt, die Menschen in Deutschland nicht unberührt läßt. Dies gilt übrigens auch für andere Länder Europas, wo wie z.B. in Spanien oder den Niederlanden über erfreulich hohe Spendeneingänge berichtet wurde. Bereits kurz nach der Katastrophe konnten mit diesen Geldern erste Notprojekte bewilligt werden, die jedoch von Anfang auch darauf setzten, dauerhafte Verbesserungen der Situation zu erreichen. Um diese Hilfe so eng wie möglich mit den örtlichen Kräften zu koordinieren, schickte Misereor einen eigenen Berater nach Mittelamerika, der als "Kommunikationsbrücke" dazu beitragen konnte, daß die Hilfe wirklich dort ankam, wo sie gebraucht wurde. Koordinierungsbemühungen gab und gibt es auch unter den in einem Netzwerk zusammengeschlossenen europäischen katholischen Hilfswerke. Regelmäßiger Informationsaustausch über die vorgesehenen Projekte und Abstimmungsgespräche sollen verhindern helfen, daß die Hilfe ungleichmäßig verteilt wird.

 

Die Situation vor Ort heute

 

Konzentriert haben sich die bisherigen Projektmaßnahmen vor allem auf die medizinische Versorgung, Wiederherstellung der wichtigsten Infrastruktur, wie Wasserleitungen, Wege und Brücken, auf einfache Hausbau oder Reparaturmaßnahmen und vor allem auch auf die Sicherstellung eine raschen, erneuten Aussaat um wenigstens einen Teil der vernichteten Ernte auffangen zu können. Alle von Misereor unterstützten Maßnahmen werden dabei in Eigenleistungen von den unmittelbar Betroffenen selbst durchgeführt. Diese Hilfe zur Selbsthilfe garantiert nicht nur, daß die Hilfe wirklich dort ankommt, wo sie gebraucht wird, sondern sorgt auch für einen möglichst effizienten Einsatz der vorhandenen Mittel. Gleichzeitig ist den vor Ort arbeitenden Partnerorganisationen klar, daß durch diese Eigenanstrengungen nur ein Teil der notwendigen Aufbauaurbeiten geleistet werden kann und daß es von zentraler Bedeutung ist, den Staat nicht aus seinen Verpflichtungen zu entlassen. Deswegen werden die internationalen Spendengelder auch immer erst dann genutzt, wenn es zuvor nicht gelungen ist, staatliche Hilfe zu erhalten. Durch dieses Vorgehen wird nicht nur ein sparsamer Umgang mit den vorhanden Mitteln erreicht, sondern auch ein Schritt in Richtung Demokratisierung der Gesellschaft und demokratischer Kontrolle der Regierungen getan. Mit Hilfe der bisherigen Maßnahmen konnte ein Teil der entstandenen Schäden behoben werden, es wird jedoch noch Jahre dauern, bis alle Schäden behoben sind. Narben werden aber auf jeden Fall zurückbleiben; so wurde in Honduras mit der Erstellung neuer Landkarten begonnen, da Mitch in einigen Landesteilen die Geographie dauerhaft verändert hat. Dörfer sind verschwunden, bzw. müssen umgesiedelt werden, um sie besser zu schützen, Flüsse haben ihren Lauf geändert und Bergrutsche haben dazu geführt, daß Straßenverläufe geändert werden müssen.

 

Stromausfälle sind in Tegucigalpa - aufgrund der Schäden in einigen Kraftwerken - nach wie vor an der Tagesordnung. Dies bedeutet gleichzeitig auch an einigen Stunden des Tages Wasserversorgungsprobleme.

 

Neue Landkarten müssen gezeichnet werden

 

Trotz der großzügig geleisteten internationalen Hilfe bleibt die relative Unterversorgung der ländlichen Gebiete ein zentrales Problem. Die Hilfe konzentriert sich nicht nur deshalb auf die Städte, weil in vielen Landesteilen der Zugang nach wie vor erschwert ist, sondern auch, weil sich an der Tatsache, daß Politiker und Entscheidungsträger nicht sehr viel Interesse an diesen Landesteilen haben, auch nach 'Mitch' nicht sehr viel geändert hat. Auf dem Lande gibt es nun, aufgrund der sehr feuchten Erde, auch verstärkt Probleme mit Schädlingen, die die nächste Ernte gefährden könnten. Wenn diese Ernte im August/September gut ausfällt, könnte die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln (Mais, Bohnen, Bananen) wieder lokal gesichert werden. Wichtig ist, daß dann die externe Nahrungsmittelversorgung wieder zurückgefahren wird, damit keine dauerhaften Abhängigkeiten entstehen oder die lokale Produktion durch die eingeführten Nahrungsmittel gefährdet wird.

 

Positiv zu verzeichnen ist auch, daß sich in der Bevölkerung keine Resignation breit gemacht hat, sondern der Aufbauwille ungebrochen ist. Gerade die Menschen, die bereits vor der Katastrophe organisiert und gemeinsam an der Verbesserung ihrer prekären Lebensumstände gearbeitet hatten, haben nun am schnellsten und effektivsten mit dem Wiederaufbau begonnen. Bestehende Entwicklungskomitees und Selbsthilfegruppen konnten genutzt werden, um direkt und organisiert mit den Aufräumarbeiten und dem Wiederaufbau zu beginnen. In diesen Gruppen fiel die Hilfe auf sehr fruchtbaren Boden. Sehr schnell begann man z.B. mit dem Gemüseanbau für den Eigenkonsum, sammelte die ungewohnten Wassermassen in Tanks, um sie in der nächsten Trockenphase für die Bewässerung zu nutzen oder erschloß gemeinsam neue Grundstücke, auf denen man unter fachkundiger Anleitung und mit Hilfe kleinerer Hilfsprojekte begann, neue Häuser zu bauen, die bis Ende April bezugsfertig sein sollen.

 

Vielerorts hat dieses Engagement der Selbsthilfegruppen auch zur Stärkung der Demokratie geführt. Dies geschieht immer dort, wo diese Gruppen sich mit Politikern, Gemeinderatsmitgliedern, lokalen Wirtschaftsvertretern etc. zusammensetzen, um gemeinsam den Wiederaufbau in die Hände zu nehmen, Schwerpunkte zu setzen und lokale, langfristige Entwicklungen zu planen. Die so entstandenen lokalen Entwicklungskomitees sind als Orte, in denen lebendige Demokratie und das gemeinsame Ringen um Entwicklung eingeübt wird, von ihrer langfristigen Wirkung nicht zu unterschätzen. Sie könnten eine der positiven Erinnerungen an 'Mitch' bleiben, die auch dann noch wirken werden, wenn dieser Hurrikan längst aus den schnellebigen Schlagzeilen verschwunden ist.