Für die einen ist es wertlos, für die anderen ein Segen. An den Dingen, die in der Mülltonne landen, lassen sich Essverhalten und Lebensstandard eines Einzelnen und das Konsumverhalten einer ganzen Gesellschaft erkennen. Denn was als essbar oder unappetitlich, als Ramsch oder Wertgegenstand betrachtet wird, ist oft sehr unterschiedlich. In Europa führte die Wirtschaftskrise zu einem Überdenken der Verschwendung von Nahrungsmitteln: Barcelonas Lebensmittelbank, die übrig gebliebene Produkte neu verteilt, ist wichtiger denn je geworden. Künstler und umweltbewusste Menschen suchen ihr Essen in Müllcontainern. Denn was sie dort finden, bietet für viele seit Jahren eine ausgewogene Nahrungsgrundlage. In Kolumbien sind es nicht die kreativen Köpfe und Umweltaktivisten, die sich auf Müllsuche begeben. Dort sind „Recicladores“ Hauptverdiener und ernähren ihre ganze Familie mit den Fundstücken aus Medellíns Mülltonnen. Wir haben uns in dieser Ausgabe gefragt, wie relativ die Vorstellung von Abfall wirklich ist und dabei festgestellt: Müll ist ein Begriff, der sich zu überdenken lohnt.
Gesellschaft:
Schwerpunkt: Nichts mehr wert? Die vergessenen Schätze der Mülltonnen
Kultur:
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